Donnerstag, 10. April 2014

schon wieder lange her

... dass ich dazu kam hier mal wieder ein paar Zeilen nieder zu schreiben. Es tut sich momentan einiges in meinem Leben, so dass ich manchmal denke, wo bleibt den die Zeit? Wie ist denn schon wieder diese Woche so schnell verflogen? Für mein "Leiden" mit dem Tinnitus ist das ideal. Denn so komme ich erst gar nicht dazu, an es zu denken, oder dem zu zuhören. Sich zu fragen, bleibt es? Oder geht es? Und was mache ich nur? Na, ganz einfach, nicht fragen, leben. Das Leben leben. Aufgaben bewältigen. Spaß haben. In die Arme der Lieben fallen und sich drücken lassen. Immer und immer wieder. Und jede Sekunde in sich aufnehmen und speichern, als wäre es eine Droge. Die Droge, die uns das Leben schmackhaft macht.


Ich treibe immer noch oft Sport. So gut es geht, 4-5 mal in der Woche. Früher hätte ich 1000 Ausreden gefunden um NICHT Sport zu machen. Heute habe ich für jede dieser Ausreden folgende Antwort: "Willst du lieber dem Tinnitus zuhören?" Nein, also rein in die Laufschuhe und raus in die Natur.

Und schon geht es mir gut.

An anderen Tagen entdecke ich die Welt neu, mit der Neugier meiner Tochter. Jetzt ist es oft warm, dann gehen wir raus, malen Pflastersteine aus/an, spielen im Garten, ich versuche mich sogar als Gärtnerin und kümmere mich um meine Rosen (ich habe wirklich keinen grünen Daumen, aber ich versuche es), ... Oder ich suche nach Arbeit. Im Internet, im Leben, in meinen Produkttests, im Haushalt, ... Ja, ich ruhe auch aus. Sicher. Aber anders als früher. Ich kann die Augen schließen und trotz der fehlenden Ruhe bin ich erschöpft-glücklich und kann immer recht zufrieden auf den Tag zurückblicken. Auch wenn ich nicht alles gemeistert habe, so habe ich es versucht. Und dann schlafe ich ein.

Zu meinem Pfeifen muss ich noch dazu erwähnen: Ich stelle fest, wenn ich die Nase zuhalte und den Druck durch die Ohren "ausgleiche" so ist es rechts (ohne Pfeifen) eine Art Widerstand und links nicht. Es "geht durch" und wird irgendwie warm. D.h. eigentlich meine "Belüftung" im Ohr ist wohl noch nicht 100%ig verheilt nach der OP. Was wiederum hoffentlich bedeutet, dass mit dem Verheilen auch das Pfeifen vielleicht irgendwann weg ist?! Schön wäre es. Wenn auch nicht mehr "lebensnotwendig". Ich muss mich aber bis Ende Mai wohl noch gedulden. Und beobachten.

Ich werde Euch davon berichten.
Falls jemand mal Fragen hat, zum Tinnitus, zu meinen Erfahrungen usw. kann mich jederzeit offen danach fragen. Ich helfe gerne weiter.

45 Kommentare:

  1. Hallo , ich habe den Blog ausführlich mitgelesen, mich würde interessieren, was aus dem Tinnitus geworden ist?
    Viele Grüße Lena

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    1. Hallo Lena,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Es freut mich, dass dich dieser Blog interessiert. Vielleicht sollte ich mal wieder eine Statusmeldung machen :-) Mein Tinnitus ist mir immer noch treu. Sprich in meinem linken Ohr pfeift es nach wie vor. Aber ich nehme ihn eigentlich kaum bis gar nicht mehr wahr. Die einzigen Momente am Tag sind Minuten abends oder kurz vor dem Schlafen gehen, oder wenn ich wirklich mal denke "pfeift es da eigentlich noch?" - hinhören - ja - schmunzeln - und weiterleben :-) Dass ich das mal so gut schaffe, hatte ich selber nicht geglaubt, aber mein Leben ist mir WICHTIGER als ER, meine Familie, mein Beruf und alles andere ... Wenn du das erkennst, dann wird ER "leiser" und verschwindet in den Hintergrund. Auf Heilung im klassischen Sinn mache ich mir schon lange keine Hoffnung mehr. Ich hoffe ich konnte dir damit etwas weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast, gerne her damit, denn ich habe schon einige Therapien durchgemacht und kann dir viel dazu berichten. Ganz liebe Grüße, Anna

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  2. Hallo Anja, ich bin ganz überrascht, wie schnell du geantwortet hast :-)
    Umso mehr freue ich mich darüber :-))
    Würdest du denn sagen, dass es auch leiser geworden ist oder du dich daran eher gewöhnt hast und durch die abnehmende Fokussierung ihn viel weniger wahr nimmst ?
    Ich lese viel darüber, dass es wirklich so zu sein scheint, dass man es irgendwann nicht als störend empfindet und es nicht mehr bemerkt , wenn die Psyche es als unwichtig und "gefahrlos " eingestuft hat.
    Und auch ich versuche dahin zu kommen und nicht ständig zu lauschen und in mich hinein zu hören.
    Leider kann ich mir gerade überhaupt nicht vorstellen, dass meine Psyche es wirklich irgendwann ruhen lässt und es als neutral ansieht .
    Und auch ich habe eine kleine Tochter Zuhause :-) und es gab am Anfang der Begegnung mit dem Tinnitus wirklich schlechte Phasen bei mir....
    Ständig dieses daran denken machte und macht es heute noch schlimmer aber ich kann es einfach oft nicht lassen und lasse mir den Tag vermiesen :-(
    Dabei möchte ich für meine Tochter und meine Familie da sein, genau wie du es auch machst :-)
    Und genau an diesen Punkt, wo du jetzt auch bist, genau da möchte ich auch ankommen!!
    Wie lange hast du ungefähr dafür gebraucht?
    War das eher ein schleichender Prozess ?
    Ich freue mich über eine Rückmeldung , Grüße :-)

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  3. Tut mir leid, ich habe gerade in Gedanken Anja geschrieben, ich meine natürlich Anna :-)

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    1. Macht nichts. Im Russischen heiße ich auch eher Anja (da komme ich ursprünglich her).
      Also zu deinen Fragen: Bei mir dauerte das lange sicherlich mehrere Monate. Und es bleibt auch weiterhin ein Kampf. Denn an Tagen, an denen ich z.B. Misserfolge habe (im Beruf) oder irgendwie Sorgen, Alttags-Probleme, da kann es schon sein, dass ich mich dem Pfeifen hingebe und AUFGEBE. Für einen Moment. Ich weine dann auch und merke, wie ER deutlich lauter wird. Aber dann ist entweder meine Tochter da, die mich umarmt oder mein Mann und ich muss schon wieder lächeln. Denn ich weiß ja, aufgeben ist keine Option. Niemals. Also muss ich mir sagen, "Anna, lass ih los!" Und ich tu es.
      Du denkst vielleicht, dass du es nicht schaffst, aber dir ist nicht bewusst, wie oft es doch schaffst. Denk mal drüber nach, wie oft du IHN nicht wahrnimmst. In Gesprächen? Beim Schlafen? ... d.h. dein Gehirn ist dazu in der Lage, IHN zu verdrängen. Und darauf musst du aufbauen.
      Was mir auch geholfen hat, ich habe mit dem Sport intensiv angefangen. Wenn meine Kleine schlief und ich hatte nichts zu tun, also keine Ablenkung, dann habe ich Musik gehört (leise) und dabei Sport gemacht, egal, tanzen, Aerobic, Übungen, ... irgendwas.
      Wenn mein Mann da war ging ich auch raus zum joggen, walken, ... Natur genießen. Das half auch. Ich dachte dann an vieles und auch an IHN aber das machte mich nicht mehr so wütend.
      Im Prinzip würde ich sagen, ER ist gleich laut geblieben, auch wenn mein HNO meint, ich stufe IHN subjektiv von Untersuchung zu Untersuchung leiser. Aber das liegt daran, dass ich mich inzwischen bewusst dazu auffordern muss, hinzuhören, um IHN zu hören. Und je länger ich das mache, desto lauter nehme ich IHN war. Aber da es nur Sekunden sind, vielleicht mal Minuten, schafft ER es nicht mehr, so laut zu werden, dass ich IHN nicht mehr "vergesse".
      Werde dir bewusst wie schön dein Leben ist! Und wie unwichtig ER im Vergleich zu! Aber es ist ein Prozess. Ein langer und doch lohnender Prozess. Im Grunde bleiben wir so lange gefährdet, wie wir IHN haben. :-) Ich habe auch weiterhin meinen Respekt vor Depressionen usw. Nur gebe ich diesen "Ängsten" keine Macht über mein Leben.
      Ich bin sehr gerne für dich da!

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  4. Hallo Anna, na dann habe ich mit dem Name auch nichts falsches gemacht ;-)
    Ich komme übrigens gebürtig aus Polen, sind also quasi Nachbarn hihi
    Und Lena ist nur eine Abkürzung meines vollen Namens ;-)
    Du glaubst garnicht , wie gut es getan hat, so viel positives von Dir zu lesen und mir sind wieder die Tränen gekommen , da du mir so aus der Seele gesprochen hast und auch in vielem das ausgedrückt hast, was ich denke !
    Bei mir sind es nun auch schon mehrere Monate mit dem ungebeten Gast und die letzten davon waren wirklich voll mit hartem Kampf.
    Ohne den Halt meiner Familie hätte ich mich damals fast aufgegeben und ich weiß, wie tief man sinken kann und wahrscheinlich noch viel viel tiefer und das macht mir Angst, da will ich nie nie nie wieder hin und ich Kämpfe !!
    Es ist schon sehr heftig, meiner Meinung nach, wie einen so eine Sache aus der Bahn werfen kann...noch scheint das Leben total gut zu verlaufen und plötzlich dreht man sich total und wird aus der Bahn geworfen.
    Und ich als Person, die sowieso schwer mit Krankheiten etc umgehen kann, weiß nicht wo vorne und hinten ist.
    Am Anfang hofft man noch dass alles gut wird , dass es ein schlechter Traum ist , irgendwann realisiert man, dass das Leben auch eine ganz schattige Kehrseite hat und schluckt erst mal :-(
    Umso mehr frage ich mich manchmal, warum es gerade mich getroffen hat aber ich weiß , dass mich diese Frage nicht weiter bringt . So sollte ich nicht denken , ich erwische mich oft dabei aber dann Haue ich mir auf die Finger und versuche mich zusammen zu reißen...

    Und du hast so Recht, aufgeben ist wirklich keine Lösung, niemals!
    Das werde ich mir immer wieder sagen, das muss an oberster Stelle stehen!
    Nur es ist einfach so ein schweres Unterfangen, eine Sache die irgendwie nie so richtig abschließt und einen immer wieder einholen kann.
    Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig , ich muss mir einfach Zeit geben und gelassen bleiben , auch wenn es schwer ist.
    Meine größte Angst ist nur, dass ich es nicht schaffe und ich für immer mein " altes" Leben vermissen werde...
    Hast du das auch oft, dass du der " alten" Zeit hinterher trauerst ?

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  5. Aber ich fand es so schön, als du geschrieben hast, dass das Leben ohne T. nicht besser / schöner wäre, sondern einfach nur ruhiger.
    In diesem Satz steckt so viel wahres, denn im Grunde können wir alles machen, wie vorher , nur das wir nicht mehr so ganz hören, wie vorher.
    Es ist wahrscheinlich wirklich alles eine Frage der Einstellung und ob man das Gefühl hat, man wird von etwas verfolgt oder nicht.
    Solange er eine Gefahr darstellt, kann man es wahrscheinlich nicht aus der Aufmerksamkeit verbannen .
    Und ich möchte auch mal einfach nie schmunzeln, wenn ich was höre .
    Wenn man den T. als eigenen Teil ansieht , vielleicht geht es dann besser?
    Seitdem ich davon betroffen bin, habe ich erst erfahren, wieviele Menschen doch auch das Schicksal teilen , aber es wird so wenig darüber gesprochen ...
    Viele reden nicht darüber, weil sie sich arrangiert haben und der T. keine Belastung mehr darstellt -somit auch die Einstellung oder sie überhören es weitgehend, so wie du :-)
    Aber ist es dann wirklich so , dass man nichts hört ??

    Das möchte ich auch, ich möchte ihn einfach überhören aber noch kann ich mir es beim besten Willen nicht vorstellen, dass es geht.
    Nicht dass ich es dir nicht glaube, denn ich glaube es dir total nur für mich selbst kann ich es mir nicht vorstellen :-(
    Und ich warte auf diesen Tag aber so wie ich es raus höre, ist es nicht ein einziger Tag , ab dem es wirklich bergauf geht sondern die Summe der einzelnen Momente macht am Ende dann das positive Ergebnis aus, oder?

    Und es macht mir wirklich Mut und Hoffnung, das die meisten Menschen es bis dahin schaffen und das Leben wieder an Qualität gewinnt :-)
    Ich weiß, dass ich mich in dem Prozess befinde und ich versuche wirklich eine andere Einstellung zu bekommen und aus den Momenten Kraft zu zehren, in denen ich es nicht bewusst wahrnehme und auch nicht daran denke .
    Denn in der Tat, es gibt sie und manchmal merke ich rückblickend , wenn ich den Tag rebvue passierwn lasse, dass ich hier und da auch schon einen Moment hinzugewonnen habe aber es garnicht in dem Augenblick wahrgenommen habe , weil ich ja gerade in Gedanken nicht beim T. wahr.
    Hoffe, du verstehst , was ich meine .

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  6. Leider erwische ich mich noch allzu oft, dass ich zu viel in schwarz denke und mein Denken mich zu doll einnimmt und meine Psyche das eins zu eins übernimmt.
    Und dass ich zuuuu oft an den T denke...
    An manchen Tagen klappt es ganz gut aber dann gibt es Tage, die echt nicht schön sind , wie du schon sagtest. Wenn man von der Psyche angeschlagen ist, dann lässt man sich allzu sehr runter ziehen davon :-(
    Manchmal ist mir auch zum heulen zumute aber ich lasse die Tränen eigentlich viel zu selten raus, anstatt mich einmal davon zu befreien....

    Meine Tochter ist noch ganz klein , ich muss stark für sie sein und ich bin schon ein gutes Stück stolz auf mich, dass ich mich oft zusammenreiße und versuche auf Andere Gedanken zu kommen .
    Ich glaube , ich kenne den Weg, der ans Ziel führt , nun muss ich nur noch die hinderlichen Steine aus dem Weg Räumen ...

    Für mich ist diese Phase des Lebens wirklich sehr schwer, wenn nicht sogar eine der schwersten und ich Sehne wirklich den Tag herbei an dem ich sagen kann, dass ich vorerst den Kampf gewonnen habe bzw wir " Waffenstillstand " haben;-)
    Das wäre mir ja schon erst mal Genug, einfach dass ich gelassen bleibe egal was ich höre und einfach meine Gedanken sofort auf was anderes fokussiere ....
    Wir gehen tagsüber auch viel raus , außer ich bin in Behandlung, wir haben einen Hund und dann kombiniere ich den Spaziergang mit beiden ;-)
    Oder ich geht zum Bäcker hier bei uns im Ort, um auf andere Gedanken zu kommen und unter Leuten zu Sein.
    Das schlimmste ist, was du schon sagtest, sich dem hinzugeben und sich bildlich gesagt tot stellen wie ein Käfer und Einfach liegen bleiben...
    Wie ist es bei dir morgens wenn du aufwachst?
    Bei mir ist es morgens vom Gefühl her am schlechtesten :-(
    Es hat mich so berührt, als du geschrieben hattest, dass du die eine Nacht nicht schlafen konntest und deiner Tochter zugesehen hast und sie dann irgendwann geschlafen hast und du für dich genau wusstest, dass du eine gute Mama für Sie bist :-) das traf mich mitten ins Herz!
    Auch ich bin oft traurig und versuche meine Energie auf sie zu richten , -aber es läuft nun wieder immer besser zwischen uns :-)
    Vorher ging's mir oft sehr schlecht dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte und mich Selbst verloren hatte.

    Ich finde es wirklich sxhön , dich gefunden zu haben und ich hoffe , ich Texte dich nun nicht zu doll zu, musst auch nicht sofort zurück schreiben, will nicht drängeln oder so ;-)
    Ich kann oft auch nicht schnell zurück schreiben , so ein BABy fordert viel ein , kennst du ja ;-)

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  7. Wie ist es denn bei dir, wenn du in komplett stillen Räumen bist, Wartezimmer Arzt, arbeit oder ähnliches ?
    Musst du dich auch erst drauf konzentrieren , dass du es hörst oder ist es da mehr präsenter ?
    Musst du denn aufpassen, dass du es dir sofort zu stark in die Aufmerksamkeit ziehst, sobald du daran denkst ?
    Ich versuche momentan einfach auch Stille zu meiden aber so einfach mal auf die Couch legen und in " Ruhe " relaxen ist auch nicht mehr :-(
    Obwohl es auch manchmal so ist, dass ich trotzdem entspanne und einfach hinhöre und es piepen / rauschen lasse..
    Aber von Kompletter Akzeptanz ist leider noch nicht die Reede.

    Ich glaube, man darf auch nicht so in Panik verfallen und zu weit in die Zukunft denken, denn die Vorstellung die nächsten 50 Jahre damit leben zu müssen, ist nicht gerade rosig ...aber das sollte ich wirklich nicht .

    Bei uns läuft tagsüber eigentlich überall Radio, nur ganz leise aber irgendwie finde ich es angenehmer .

    Und bei dir hatte das rechte doch auch gepfiffen, ist das immer noch so?

    Ich habe Erfahrung mit einer Therapie in Form von Entspannungsübungen, Feldenkrais usw, auch Hobbies- ich habe das Basteln für mich wiederentdeckt ;-) und kann das eigentlich auch nur bestätigen was du sagst.
    Es hilft sehr!
    Hörst du den T. beim Sport?

    Ablenkung und Ziele, sei es auch nur ein kleines Ziel oder ein geplanter Ausflug etc. lassen einen nach vorne sehen :-)
    Der größte Fehler, den man wirklich wohl machen kann, ist sich den negativen Gedanken hingeben und darin versinken, ich muss mich oft selbst ermahnen , wie du dich :-)
    Und du hast Recht, vorDepressionen etc ist man wirklich nie ganz sicher, besonders in unserer Situation und das macht mir etwas Angst.
    Einfach die Angst, dass es immer wieder etwas geben wird, was mich in schlechten Lebenssituationen einholen wird ich wieder von vorne anfangen muss zu kämpfen ..
    Dass ich nie so ganz mein unbeschwertes Leben haben werde und die Gefahr sozusagen an jeder Ecke " lauert"
    Ich hoffe , du weißt Was ich meine ...

    Aber das sind wieder diese negativen Gedanken, die müssen raus aus mir.
    Ich habe viele Dinge im Internet gelesen, auch dass man das Gehirn sozusagen " positiv" programmieren kann , das negative Dinge, monatelang erlernt , einfach tiefer gespeichert sind, als die positiven .
    Und durch Training und Selbst -Motivation kann man sich aber dahin trainieren und ich will es schaffen!
    Wie du schon geschrieben hast , aufgeben istkeine Option und ich möchte auch noch so viel positives mit meiner Tochter erleben und ihr eine tolle Mama sein :-)

    Tausend dank für deine Hilfe !

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  8. Oh man, merke gerade, was für ein Roman das ist ;-)
    Aber ich mag es zu schreiben ;-)

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  9. Ich werde mich das nächste Mal kürzer halten, möchte die Seite nicht so sprengen , tut mir leid, viele Grüsse

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  10. Hallo Lena,

    mach dir gar keinen Kopf, du textest weder mich noch meinen Blog voll. Im Gegenteil ich freue mich über jede Zeile. Ich hoffe nur ich beantworte alles und übersehe nichts. :-)
    Ich habe deine Nachrichten alle bereits gestern im Bett gelesen, vor dem Schlafen-gehen und endlich komme ich auch dazu zu antworten. Denn das liegt mir besonders am Herzen.
    Ich erkenne auch vieles in dir und weiß nur zu gut, wie du dich fühlst.
    Also mein T. ist ein pfeifen, eher hoher Ton, ganz selten kommt rauschen dazu. Und ja, ich nehme ihn auch noch wahr, ohne direkt hinzuhören. Aber das ist so selten, dass es für mich wiederum kaum merkbar ist. Wenn ich z.B. meine Tochter ins Bett bringe und ihr eine Geschichte vorlese und sie schläft dann, dann schaue ich gerne noch ein wenig auf sie. Und in dieser unsagbar schönen Stille kommt ER ungeladen dazu. Ja, das nervt. Und ja ich denke auch noch ab und zu daran, wie sehr mir die komplette Ruhe fehlt. ABER wenn wir ehrlich sind, haben wir es damals geschätzt? Damals, als wir diese Ruhe hätten genießen können?
    Bei mir war es zumindest eher nicht so. Ich habe zu schnell gelebt, gehetzt, alles auf einmal, nie wirklich Pausen gemacht und wenn, dann diese nicht geschätzt. Und heute, ja, da bin ich schlauer aber durch wen? Durch IHN. ER hat mich auch viel gelehrt. Ich weiß nun, wie schön diese Momente sein können, auch mit T. - klar ohne IHN wäre es noch schöner, aber auch so, mache ich öfters Pausen.

    Beim Sport höre ich meist Musik, deswegen höre ich IHN gar nicht. Nach dem Sport da ist das Blut schneller im Körper unterwegs und in solchen Momenten kommt z.B. lauteres Rauschen dazu. Aber es geht auch wieder.

    Du musst es so sehen, konzentrier dich auf all die anderen Geräusche im Raum. Selbst Luft verursacht sanftes Rauschen, Vögel, Autos, Kühlschrank, ... Sensibilisier deine Sinne auf was anderes und du wirst auch das Radio nicht mehr brauchen. Ja, hör ab und zu hin, ABER sag innerlich "Hallo T." oder "Guten Morgen T." ... schön dass du da bist :-) und pack an, Hausarbeit, Spazierengehen, basteln, ... ignorier ihn, wie eben einen netten Nachbarn, mit dem man sich aber auch nicht beschäftigen will. :-) Wir schaffen es im Alttag mit so vielen Dingen so umzugehen, da schaffen wir es wohl auch mit ihm.

    Und noch was, hör auf zu viel darüber zu lesen. Ich hatte auch meine Zeit, da las ich soviel, ich wurde innerlich wütend, warum es keine Heilmethode gibt, warum Ärzte es als Symptom bezeichnen und nicht als Krankheit, und diese Wut nährte IHN, er war präsent, denn ich las ja tagtäglich über IHN. Und als ich damit aufhörte und über IHN schrieb - hier z.B. und ein Tagebuch - da merkte ich mit der Zeit, wie unwichtig ER ist, und auf einmal schrieb ich über anderes und entfernte mich von ihm. Mehr und mehr. Und heute, wenn ich wieder über IHN schreibe, bin ich stärker. Nicht ER.

    Vielleicht wachen wir beide mal auf und ER ist weg, auch diese Hoffnung werde ich nie aufgeben, aber auch wenn nicht, so sind wir gesund. Wir haben Familie, wir haben Kinder, ... ist das nicht ein viel größeres Glück?! Und warum du? Warum ich? Warum einige andere? Das werden wir nie erfahren, aber ich denke inzwischen, jeder hat seine Aufgaben, und unsere ist eben diese. Das packen wir.
    Ängste sind okay, lass sie zu. Auch weinen ist wichtig, lass es raus. Aber lass dich nicht davon "klein-machen", rede mit jemanden darüber, lass dich umarmen, lass dich stützen, bis du wieder stark genug bist, um aufzustehen und weiter zu machen. Bis zum nächsten Fall. Denn glaube mir, wir alle werden immer wieder fallen. Das ist niemandem erspart. Es geht um das "aufstehen". Das Leben ist lebenswert! Das übersehen wir nur zu oft!
    Fühl dich gedrückt und wie gesagt, ich bin gerne für dich da.
    Ganz liebe "ppppppiiiiiieeeeeppppp" Grüße, :-)
    Anna
    PS: Ach ja, Humor hilft auch sehr!

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  11. Hallo Anna,
    Ich habe dich nicht vergessen, ich sauge jede deiner Antworten ein ...
    Tötchterchen spannt mich ein, aber ich werde dir morgen Antworten, es hilft mir sehr mit dir zu schreiben, viele liebe Grüße und danke für Deine Zeit, Liebe Grüße

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  12. Hallo Anna, ich versuche mal ein paar Zeilen Zu verfassen, die letzten Tage waren ziemlich voll und du weißt ja, wie das mit einem kleinen Kind Zuhause ist ;-)
    Deine Stärke, die will ich haben, das denke ich mir jedes Mal, wenn ich deine Posts lese und das ist mein Ziel...
    Ich habe die Tinnitus Sache nun schon mindestens fünf Monate und vielleicht bin ich einfach zu ungeduldig aber ich versuche immer und jeden Tag heraus zu finden, warum es mich so mitnimmt , warum ich schon fast Angst habe, in eine Depression zu stürzen und das kann ich nicht / das will ich nicht.
    Du wirkst auf mich , als hättest du den Kampf gewonnen , du kannst das Emotionale überwiegend vom Tinnitus trennen und lässt deine Gefühlslage nicht so arg davon beeinflussen...
    Und wenn doch, stehst du wieder auf.
    Und ich frage mich, ob es daran liegt, dass ich schon früher eher der melancholische Typ gewesen bin und daher empfindlicher reagiere....
    Ich frage mich sogar, ob mir nicht vielleicht Antidspressiva helfen würden, auch wenn das der letzte Ausweg wäre ...
    Vielleicht fehlt mir auch der gewisse Halt, den du Zuhause / Freunde bekommst.
    Mit meinem Mann rede ich eher weniger darüber , er fragt auch nicht und manchmal fühle ich mich damit ziemlich allein :(
    Aber ich will nicht so sein, ich möchte nicht, dass meine Tochter meine Tränen sieht...

    Für mich sind allerdings die frühen Morgenstunden am schlimmsten und ich zum Nachmittag/Abend wird es besser.
    Morgens werde ich mit der harten Realität konfrontiert.
    Manchmal mag ich garnicht aufstehen :-(
    Wie ist es bei dir morgens, wenn du als erstes den Tinnitus hörst?

    Nun versuche ich einen Lösungsweg zu finden, so wie du deinen!
    Sport werde ich einbauen in meinen Alltag, Ablenkungen tun mir auch gut wenn ich nicht wieder so traurig bin .
    Aber gestern waren wir zu dritt unterwegs und das hat gut getan .
    Hörst du deinen Tinnitus draußen ?

    Wie machst du das zeitlich mit deiner Tochter? Ist sie dann in der Kita, wenn du Sport machst ?

    Ich weiß auch, dass das viele jammern nicht hilft aber manchmal überkommt mich so eine Panik , davor nicht flüchten zu können und dann lese ich wieder im Internet :-(
    Du hast Recht, das darüber lesen tut nicht gut , vielleicht sollte ich wie du schreiben :-)

    Ich versuche mich dann allerdings mit positiven Berichte aufzumuntern, dass die zeit für einen spielt und das Nervensystem sich , bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer darauf einstellt ...das ist meine Hoffnung !


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  13. Heute werden wir raus gehen an die frische Luft, Draußen zu sein hilft mir auf Andere Gedanken zu kommen , nenne kleine Ausflucht.
    Irgendwo habe ich mal gelesen dass der Schlüssel zum Erfolg bei der Akzeptanz ist , dass man es nicht ändern kann und dass man die kraft nicht verschwenden braucht für Sachen, die man nicht ändern kann.
    Ich weiß den weg aber mir fehlt irgendwie die psychische kraft dazu :-(
    Ich danke dir fürs zuhören :-)
    Es geht mir nun etwas besser, es hilft sich darüber mitzuteilen.

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  14. Hallo Lena, schön dass du eingespannt bist/warst. Das ist genau richtig. Das ist das was ich meine, eingespannt sein vom Leben, deiner Tochter ... Das hilft dir, den Ton zu vergessen, für Minuten, für Stunden und irgendwann so oft, dass du IHN nur noch als "ach-ja-da-war-mal-was" bezeichnest.
    Ich höre meinen T. schon ab und zu morgen, aber oft auch nicht. Zumindest nicht bewusst. Ich wache auf, ich weiß meine Kleine muss noch geweckt, angezogen usw. werden, und dann gehts in den Kindergarten. ... und ich widme mich meiner Arbeit, meinem Sport, Haushalt. Ich denke immer, wow, der Tag ist so voll, bzw, es ist so viel zu tun und dann gehts zack-zack und ich bin im Modus, arbeiten, leben, erledigen und nehme IHN nicht wahr.

    Meine Kleine ist übrigens mit 1,5 Jahren in die Kita gekommen, 3 Tage in der Woche Volltags, inzwischen ist sie Mo-Fr im Kindergarten, bis Mittags.

    Aber meist mache ich meinen Sport eher abends, ich gehe auch einmal in der Woche zum Pomeranze Training. Powert mich aus, bringt mich an meine Grenzen und ich bin danach mega happy.

    Ich denke, mit dem Partner reden, darüber reden, ist vielleicht auch nicht soooo wichtig. Ich habe es auch wenn, dann von mir aus immer angesprochen. Mein Mann konnte es ja nicht verstehen, nicht hören, nicht fühlen. Erst dachte ich auch, warum versteht er mich nicht, aber inzwischen denke ich, wie auch?! Die meisten kennen ein Pfeifen nach einem Konzert oder so. Kurz da, dann weg. Und wir haben es für "immer" oder ungewiss für wie lange ... aber immer da. Das kann sich keiner vorstellen, der es nicht hatte. Und denkt deswegen vlt. "die stellen sich das nur vor". Aber ich mache denen keinen Vorwurf daraus, nicht mehr, denn ich glaube ich hätte es mir vorher auch nicht vorstellen können.
    Wenn dir also danach ist zu reden, wütend darüber zu schimpfen, Gefühle loszuwerden, dann tu das, bei mir oder auf Papier oder in einem Schreibprogramm. Und dem Partner sage ich nur noch, halt mich fest, drück mich mal, lass uns raus, lass uns einen Ausflug planen, die Zukunft, ... ein Projekt. Das gibt mir in schweren Momenten das Gefühl, das Leben hat noch so viel zu bieten. Da gibt es noch so viel zu erleben, zu sehen, ... das lass ich mir von DEM nicht nehmen, nicht vermiesen. Und wieder habe ich einen schweren Moment besiegt.

    Wie du siehst, es ist immer der Gedanke, es gibt noch so viel zu tun, zu sehen, zu bewältigen, der mir hilft IHN recht schnell zu verdrängen. Das ist vlt. kein Rezept für alle. Aber glaub mir, es macht dir bewusst, wie viel es anderes gibt, das das Leben lebenswert macht. Da erscheint ER im Vergleich zu MINI, NONSENS, NICHT VORHANDEN!

    Ich war übrigens auch immer sehr sensibel, bin es immer noch. Ich weine schnell, fühle immer mit und denke öfters über den Sinn des Lebens nach, zweifele manchmal auch bestimmt. Und deswegen denke ich, das ist meine Prüfung. Das muss ich bestehen. Das macht mich wiederum stark. Und ehrlich gesagt, es gibt im Leben so viel schwerere Prüfungen, da ist ein T. ein Klacks dagegen, oder? :-)

    Ich bin auch weiterhin gerne für dich da!
    LG Anna

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  15. Guten Morgen Anna, in dem was du schreibst steckt so viel wahres und ich verschlinge jede deiner Nachrichten und denke sehr viel darüber nach.
    Über jeden einzelnen Tag freue ich mich, den ich mit dem T. geschafft habe und ich versuche bewusst so zu leben , wie du.
    Bewusst Sachen zu machen und den Tag zu füllen.
    Es fällt mir blos schwer, mal nicht an den T. zu denken, als hätte ich mein Gehirn darauf trainiert , nur daran zu denken, selbst wenn ich es nicht höre.
    Ich versuche mir Strategien zu entwickeln, wie ich mir selbst klar machen kann, dass ich davor keine Angst zu haben brauche.
    Ich versuche mir ständig klar zu machen, dass es ist ein Teil von mir ist und dass das Nervensystem sich erst darauf einstellen muss.

    Meinst du, dass man früher oder später sich total darauf einstellen kann? Dass man wirklich sagen kann, man hat die Prüfung geschafft?

    Im Läufe des Tages, wenn ich dann im " Flow" bin, geht es mir meistens besser , ich freue mich dann über die Momente, die ich geschafft habe.

    Darf ich dich fragen, wie du das in ruhigen Momenten machst, wenn du nicht viel um die Ohren hast?
    Sei es am WE, im Urlaub, einfach da, wo du gerade nicht viel Zutun hast....beschäftigst du dich dann mehr mit dem T. Oder versuchst du dann gerade solche "Leerlaufzeiten" zu vermeiden ?
    Hast du auch Zukunftsängste , im Hinblick auf den Tinnitus?
    Oder glaubst du, dass vorwärts gegangene Schritte einen Immer weiter bringen, und es stetig besser wird?

    Ist dein Ton denn auch sehr laut, d.h. kann ein Radio etc. ihn übertönen?

    Für mich muss ich sagen, ist es gerade eine der schwersten Zeiten und manchmal habe ich das Gefühl, dass es wir ein Alptraum ist.
    Aber andererseits weiß ich auch, dass ich Schon so einiges geschafft habe, wenn ich auf die letzten Monate zurück blicke...
    Anfangs konnte ich noch nicht mal schlafen, das war wirklich schrecklich.

    Was ich mir nun wirklich vorgenommen habe, ist Sport, allerdings Kriege ich das nicht so leicht hin, wenn ich meine Tochter habe.
    Aber ich habe mir vorgenommen, meinen Mann öfters zu fragen, ob er nachmittags auf sie aufpasst oder ich mache es, wenn sie abends schläft.

    Manchmal wünsche ich mir, ich hätte etwas mehr Unterstützung , oder dass mein Mann von sich aus erkennt, dass es mir nicht so gut geht.
    Wenn ich ihm am Anfang von dem T. erzählt habe, fand er das nicht so dramatisch aber es ist so, wie du schon sagst, Er kann es nicht begreifen :-(
    Blos fühlt man sich irgendwie alleine damit auf der Welt, zumal die Ärzte auch nichts machen können .
    Und wenn man sich selbst nicht hilft, dann hilft einem keiner.

    Aber meinst du, dass der Kampf irgendwann aufhört, und es gut ist, so wie es ist?

    Ich darf dem T. einfach nicht so viel Raum geben, das muss ich irgendwie schaffen !

    Nun habe ich wieder so viel gejammert :-(
    Ich hoffe auf bessere Zeiten!

    Ich wünsche Dir einen tollen Tag :-)
    Viele Grüße und vielen Dank für deine Unterstützung !

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  16. Guten Morgen Lena, freut mich mal wieder von dir zu lesen. :-) Auch heute versuche ich keiner deiner Fragen zu überlesen, bzw. zu vergessen. Mit 32 ist man da nicht mehr so fit :-D

    Also, auch ich habe durchaus leere Momente, sollte man auch haben, denke ich. Denn sonst gesellt sich zum T. womöglich noch ein Burnout, oder noch Schlimmeres. Also wenn es solche Momente gibt, dann lese ich, stricke ich oder "entspanne" und höre IHN meist nicht. Doch kommt es doch vor, dass ich IHN wahrnehme, dann kann es schon mal variieren, von "ach, da ist er ja" und wieder weg davon bis hin zu "ach, da ist er ja, mensch, ist ER heute laut". Klar, dann nehme ich IHN schon mal deutlich lauter wahr. Aber inzwischen kann ich mich gedanklich so schnell davon abwenden, dass es mir kaum wie wenige Sekunden vorkommt. Im Nachhinein. Vielleicht ist es auch länger, aber wie gesagt, dann denke ich, an etwas, wie z.B. meine Träume, meine kleine Tochter, was ich noch alles erleben möchte, was ich bereits erlebt habt, wie ich gelacht habe ... und dann bin ich so tief in den Gedanken, dass ER keine Chance hat.

    Auch ich habe Zukunftsängste, aber ich versuche sie zu verlagern. Nicht auf den T. Denn ER tut ja nichts, er pfeift nur. Hört sich blöd an, aber es gibt Krankheiten, die mit Schmerzen einhergehen. Oder äußeren "Wunden". Das wäre schlimmer, das sage ich mir immer und erkenne, wie "gut" ich es da noch habe. Ich mache mir auch bewusst, dass es viel größere Sorgen gibt, wie.z.B. was wird aus meiner Maus, hoffentlich bleibt sie gesund, hoffentlich meistert sie alles, ... und dann sage ich stolz zu mir, na, wenn sie nach der Mama kommt, dann gibt sie sicher nicht so schnell auf. Ja, ich lobe mich selbst. Denn von anderen das zu erwarten, macht oft wütend. Mein Mann vergisst auch vieles und sieht das meiste nicht - typisch Männer eben - aber bevor ich warte, dass er fragt wie es mir geht, oder mir sagt, das habe ich gut gemacht, mache ich es inzwischen selbst. Das macht übrigens auch sehr glücklich. Wenn e ernst gemeint ist.

    Wenn du den Ausgleich findest - zwischen meistern, kämpfen, Disziplin usw. zu Ruhe, Entspannung und Anerkennung, wirst du den T. auch in ruhigen Momenten ignorieren können. Denn dein Gehirn wird merken, ach, der ist ja gar nicht so wichtig, den kann man links liegen lassen.

    Und Wut auf die Ärzte habe ich eh schon komplett gelöscht. Ich weiß noch, ich war so wütend, ich wollte schreien und weinen und wieder schreien. Hab es beim Hausarzt auch mal gemacht. Aber was bringt es denn? Die schmunzeln und sagen dir, genau das ist der falsche Weg. Und ich dachte nur, die verarschen mich doch bloß, aber inzwischen ... hmmm, gut die haben keine "Heilung" parat, aber die Tipps stimmen. Und wer weiß, was das Leben noch bringt? Vielleicht gibt es auf einmal jemanden, der sagt, durch die Therapie werdet Ihr den T los. Aber stell dir vor, es kann sein, dass du bis dahin sagst, ach ne, brauch ich nicht. Komme auch so klar.

    Manchmal denke ich, ich würde IHN sonst vermissen :-)

    Ganz liebe Grüße und ich wünsche dir einen erfüllten Tag!

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  17. Guten Morgen Anna, und es ist auch sehr schön, immer wieder eine Nachricht von dir zu bekommen :-)
    Ich habe übrigens dann noch ungefähr ein halbes Jahr Zeit, bis auch meine Vergesslichkeit einsetzt hihi ;-)
    Ich glaube aber, dass du fast alle meine Fragen beantwortet hast, ich Schau noch mal drüber ....
    Vielleicht noch die Frage, ob ein Radio etc. deinen Ton überlagern Kann, wenn du dir den Ton ins Bewusstsein holst ?
    Und auch wenn keiner von uns in die Zukunft sehen kann, meinst du, dass auch ich den Kampf schaffe, auch wenn ich länger brauche?

    Vielleicht mache ich mir zu viel Druck, vorallem auch zeitlich, aber dies ist meine Art, ich bin oftmals sehr ungeduldig und möchte alles auf einmal haben....

    Kann es vielleicht sein, dass das es eine Art Training ist, dass ich versuchen sollte, meines Gedanken auf etwas anderes zu fokussieren, sobald ich wieder in diese Art Gedankenspire komme?
    So wie ich es bei Dir raus lese, kannst du mit Kraft deiner Gedanken viel erreichen, den T. Sozusagen beiseite schieben.
    Ich gehe mal davon aus, dass es ein Prozess gewesen ist, welchen man garnicht so stark wahrnimmt und es eher subtil geschieht, kann das sein?
    Wie schaut es bei dir mit autogenem Training , progressive muskelentspannung usw aus, konntest du dort gute Erfahrungen sammeln oder hast du das eher nicht angewendet?
    Habe ich das richtig in Erinnerung, dass du Yoga gemacht hast?

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  18. Diese Zukunftsängste sind bei mir auch gelegentlich noch stark ausgeprägt , ich versuche mir aber auch immer klar zu machen, dass das Geräusch mir nichts tut allerdings ist so eine Aussicht , dass es die nächsten 50 Jahre nicht weg geht trotzdem noch für mich etwas Besorgniserregend :-(
    Auch wenn ich doch noch auf die " Wunderpille" hoffe;-)

    Das " Problem" an der ganzen Sache ist, dass Gedanken bestimmte Gefühle erzeugen und dass Gefühle eine körperliche Reaktion bewirken , sei es Stress, Angst, Schlaflosigkeit usw.
    Und diesen Kreislauf versuche ich zu durchbrechen, einfach nicht so viel über diese Sache denken , einfach mal abschalten und dem ganzen , wie du schon sagst, weniger Raum geben.
    Deshalb geht es vielen Menschen , die Tinnitus haben, wahrscheinlich auch besser, sie denken viel weniger darüber nach .
    Du hast ja auch schon den richtigen Weg eingeschlagen.
    Auch hattest du geschrieben, dass du nicht gedacht hättest, dass du es so gut schaffst, so fühle ich mich gerade auch, also dass ich es mir noch nicht vorstellen kann....
    Meinst du, dass es mir auch gelingen wird und dass ich nicht mehr so meinem alten Leben hinterher trauern werde?
    Ich weiß, wir können nicht in die Zukunft sehen, aber es ist doch machbar, oder nicht?

    Und du hast Recht, man sollte sich selbst öfter loben und sich vor Augen halten, was man schon alles geschafft hat.
    Und ich habe im Leben schon eine. Menge geschafft und hatte auch nicht immer Unterstützung ....
    Ich erwarte wahrscheinlich auch oft zu viel von den Anderen und hoffe zu sehr, dass sie mir meine Ängste und Nöte von den Augen ab lesen.
    Aber man sollte sich selbst versuchen zu helfen und das nicht von anderen erwarten, denn man wird zu sehr enttäuscht.
    Damals habe ich auch erwartet, dass ein Wunder mir den Tinnitus weg nimmt und es klappte natürlich auch nicht ....

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  19. Ich war auch wütend auf den Arzt der mir gesagt hat, es wird alles gut und ich habe darauf gebaut, vielleicht auch Chancen vertan und mich geärgert...
    Was habe ich geweint und gejammert, meinen Partner vollgeheult, bis er nicht mehr konnte....Er konnte mir nicht helfen , da musste ich alleine durch.
    Und ich weiß, wenn ich den Weg tuende gehe , dann werde ich umso gestärkter raus gehen, da bin ich mir sicher !!

    Und so langsam begreife ich, dass ich mich selbst nur da raus holen kann.
    Aber oftmals fehlt die Kraft, immer einen langen Atem zu haben.
    Doch gibt es nur aufgeben oder kämpfen, wie du schon sagst.
    Aufgeben ist keinesfalls möglich , meine Tochter/Familie braucht mich und ich liebe das Leben.
    Manchmal denke ich, dass ich die kleinen Verbesserungen/ Anpassungen meines Lebens nicht merke , obwohl sich Schon so einiges verbessert hat, im Vergleich zu der Anfangszeit.
    Wahrscheinlich geht es mit nicht schnell genug....
    Geduld war noch nie meine Stärke....

    Und es geht vielen Menschen viel viel schlechter, als es uns geht, da hast du Recht.
    Es gibt so viel Leid auf der Welt und vielleicht ist das wirklich meine Prüfung, eine Prüfung an mich selbst....

    Ach Anna, ich danke direkt für deine Zeit und ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir den Kontakt weiter beibehalten ..
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende :-)

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    1. Weißt du mir hat auch noch folgendes geholfen: bei all den Therapien, bei denen ich war, traf ich auf viele Menschen mit T. ich hörte ihnen so zu und eigentlich bei allen war es so: voller Angst voller Depressionen, die haben sich bereits aufgegeben, mir von Jahren des „Leidens“ erzählt, konnten z.T. nicht mehr ihrem Jon nachgehen, …. das machte mir unheimlich Angst. Mehr Angst vor diesem Zustand, als vor dem T. Und da merkte ich eines Tages. So will ich nicht leben, so will ich nicht reden, nicht sein. Ich will von schönen Dingen im Leben erzählen, meinen Beruf ausüben können, mit meiner Tochter spielen usw können. und nicht zu irgendwelchen Therapie rennen nur von einer Hoffnung erfüllt: Dass ich kein T mehr habe. Klar, das wünsche ich mir auch schon noch. Aber an Stelle x. Davor kommen Dinge, wie mit meinem Mann reisen, unser Haus, unsere Familie, unsere Freund, Feste, die anstehen, Geburtstage, Hochzeiten, Erfolge, …
      Und klar ist auch, dass Misserfolge mich nun etwas schneller am Leben zweifeln lassen. Klar, die „Ausrede“: „… auch ich hab doch eh den T und alles ist doof mit dem“ ist nun simpler und schneller parat und damit das sich fallen lassen „bequemer“. Der Sinn liegt ja im wieder-aufstehen. :-)

      Glaube mir, auch ich habe noch meine Momente des unglücklichseins, und dann denke ich, ich packe es nicht, der T macht mich doch eh vorher kaputt. Aber dann denke ich, nein, jetzt erst recht nicht. Denn es gibt schöne Dinge, für die es sich immer lohnen wird. Stell dir vor, wir geben auf und in 10 Jahren haben sie einen kleinen Knopf, der den T ausmacht, erfunden? Das würde mich sehr traurig stimmen. Und das will ich zumindest nicht verpassen :-)

      Ach ja, und wenn du denkst, Geduld ist nicht DEINE Tugend, dann lerne mich mal in live kennen :-D
      Ich hasse, es Geduld zu haben, da flippe ich aus. Aber mit dieser Sache habe ich es gelernt. Tatsächlich.

      Wenn du mal wirklich sehen willst, wie viel du schon gepackt hast, dann nimm ein Blatt Papier, lege es in den Wohnbereich hin und schreibe jeden Abend nur stichwortartig auf, was an dem Tag schön war: es war warm, ich hatte lecker essen, meine kleine Tochter hat so süß gelächelt neben mir im auto, mein Muttertagsfrühstücken war schön, nachdem ich die Küche aufräumte, sah die so blitzschön aus, … (meine Beispiele für heute bis dato) Du wirst sehen, vieles übersehen, über“hören“ wir, aber wenn wir uns dann daran erinnern sollen, trainieren wir uns selbst glücklich zu sein. Oder besser gesagt, die schönen Dinge im Leben zu schätzen.

      Ich würde mich ebenso sehr freuen, mit dir im Kontakt zu bleiben.
      Genieße dein Wochenende, entspanne dich oder gib Power, egal was, lebe ;-)
      Bis bald
      Anna

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  20. Hallo Lena,
    es freut mich, dass ich dir mit meinen Zeilen etwas helfen kann :-)
    Rechne nicht in Zeit, wie lange du noch hast,bis … nein denke einfach, ich schaffe es schon morgen. Und wenn nicht, dann nimm es dir wieder fest vor für den Tag danach usw. Denn die Kraft hast du, das glaube ich fest. Also wenn ich Radio anmache höre ich meinen T nicht, zumindest nicht bewusst. Höre ich jedoch bewusst hin, dann höre ich IHN wiederum schon und das Radio wird für mich leiser wahrnehmbar. Weißt du wie ich meine? Das ist alles Gehirnsache. Denn wenn wir uns mal bewusst werden, wieviele Geräusche um uns sind, dann nehmen wir diese auch deutlich wahr. Zwitschern, Luftrauschen, Autos, … Aber im Alltag hören wir sie ja wiederum nicht, bzw. können am Abend nicht bewusst sagen wann wir denn genau das gehört haben oder wie oft usw. Verstehst du mich? Ist doof zu erklären, aber ich habe das als Training für mich gesehen und mir bewusst gesagt, höre mal hin. Selbst im Haus: Der Kühlschrank, der PC, das Leben um uns herum gibt Geräusche ab, verschieden laut, aber wenn wir hinhören, hören wir es auch richtig. Und wenn wir unseren Alltag so nebenher „erleben“, dann hören wir vieles „nicht“. bzw. nehmen es nicht wahr.
    Ich höre deswegen kaum noch Radio. Wenn ich mal wirklich Lust auf Musik habe und auf andere Gedanken, dann höre ich Musik über Kopfhörer, denn da stört mich auch der T sicher nicht und ich kann etwas träumen.

    Genau, sehe auch du das als Training an. Nervt der T dich, dann lenke deine Gedanken auf etwas anderes. Auf andere Geräusche, andere Überlegungen, andere Aufgaben und du „vergisst“ ihn. Am Anfang war es auch bei mir ein bewusstes Umlenken und heute passiert es von alleine, ich muss mir nicht mehr sagen, Anna, denke an was anderes. oder nur noch selten. Wann es genau passiert ist, dass ich das nicht mehr brauchte? Ich weiß es ehrlich nicht … es war einfach irgendwann mal so weit. Andere Trainings habe ich nicht gemacht. Ich hatte zwar Entspannunsgmassagen und Physikübungen. aber da stellte ich schnell fest, dass es nicht für mich ist. Auch Yoga habe ich eine zeitlang gemacht und auch das aufgegeben. irgendwann stellte ich fest: ich bin eher der aktive mensch. ich brauche power, Bewegung, etwas, dass mich an die grenzen bringt. Da sind mir die Sachen zu soft gewesen. ich fühlte mich danach zwar entspannt, aber nicht ausgelastet. und das brauche ich vom typ mensch her. deswegen habe ich meine power ins laufen gesteckt und kurz danach ins krafttraining / Poledance. das powert mich aus. das bringt mich an die grenzen und fordert mich. dh. in dieser zeit gebe ich alles, vergesse ich auch alles. und danach bin ich müde und habe gar nicht die kraft an den T zu denken. Das hatte ich vorher bei Yoga nicht. da holte mich die entspannungsruhe schnell ein und ich musste schnell wieder aufstehen um was anderes zu machen. aber da ist bestimmt jeder mensch anders :-) probiere alles mal aus. aber in jedem fall nur das, was dir gut tut. wobei du auch ein gutes bauchgefühl hast. lass dir nicht zu viel versprechen und geld aus der Tasche ziehen. ich habe so viel „verloren“.

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  22. Hallo Anna,

    ich hoffe, du hattest einen wundervollen Muttertag :-)?
    Bei mir war es der erste, somit noch eine Spur aufregender ;-)
    Ich weiß , was du mit dem Radio meinst, es ist die Aufmerksamkeit, die man entweder dem Tinnitus oder anderen Sachen schenkt.
    Ich habe bewusst gestern und heute versucht , mich wirklich auf andere Sachen zu konzentrieren , und auf die Alltagsgeräusche.
    In der Tat, es gibt überall bewusst bzw. Unbewusste Geräusche, die man eigentlich nicht wahr nimmt, sondern die durch das Gehirn raus gefiltert werden.
    Sogar einfach nur Zuhause sich fortbewegen erzeugt Geräusche, das Geräusch dar Kleidung, der Atmung... wenn ich bewusst darauf achte, dann höre ich es.
    Andererseits höre ich es nach kurzer Zeit auch wieder nicht, weil das Gehirn es, wie du sagst, einfach ausblendet.
    Und ich muss sagen, mir ging es ganz gut damit, oftmals habe ich gemerkt, dass ich in der Tat dadurch abgelenkt war bzw. ich es tatsächlich trainieren konnte, auf etwa Anderes zu hören.
    Erstaunlich was für Geräusche man wahrnimmt , ich wusste garnicht, dass unser Kühlschrank so laut ist ;-)
    Das Radio habe ich bei uns laufen, aber nicht immer bewusst wegen des T. , sondern weil ich auch gerne im Hintergrund was laufen habe ....
    Ich merke, dass es Möglichkeiten gibt, es erfordert blos Training und einfach viel viel Geduld ....und ich übe mich in Geduld und ich versuche negative selbsterfüllende Prophezeiungen zu vermeiden , indem ich versuche aktiv meine Gedanken umzulenken und nicht immer so in schwarz zu sehen...
    Ich frage mich aber, ob unser Gehirn tatsächlich so leicht auf so eine Art von Training eingeht , also dass ich mich wirklich so gut darauf trainieren kann, dass das Geräusch als unwichtig eingestuft wird.
    Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
    Denn es kam mir tatsächlich so vor, zwar nicht immer, aber manchmal , dass der T. für mich unwichtiger war als sonst.
    Nun habe ich es ja erst die letzten zwei Tage versucht, vielleicht bilde ich mir auch zuviel ein und vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass es mir nachmittags relativ gut ging....
    Denn das ist auch ein wichtiger Aspekt der Gewöhnung, wie ich finde.

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  23. Es ist wirklich so, dass ich an schlechten Tagen mich noch viel mehr davon belasten lasse und gute Tage lassen mich schon viel positiver denken. Leider gibts aber noch zu wenige davon ....
    Und es macht mir auch tierisch Angst, wenn ich von anderen höre/lese, dass sie es schon jahrelang / Jahrzehnte lang haben und immer noch Leiden und depressiv werden, das will ich auch nicht .Ich habe mich irgendwann bewusst davon entfernt, mich von so etwas runter ziehen zu lassen ( also keine negativen Foren lesen !!!) , denn es gibt mindestens genauso viele bzw. viel viel mehr Menschen, die gut damit leben und die sich garnicht daran stören.
    Man braucht wohl wirklich die benötigte Zeit und etwas Kraft und Durchhaltevermögen , das versuche ich mir klar zu machen.
    Dieses negativ denken bringt mich nicht weiter.
    ich weiß aber auch, dass ich so schnell von Gewohnheiten nicht weg komme aber ich habe schon Fortschritte gemacht.
    Zwar nur kleine Schritte aber wahrscheinlich ist es bei dieser Sache auch keine mühsame Arbeit.
    Man kann nur langsame Schritte gehen aber es geht irgendwie voran, das hilft mir etwas nach vorne zu sehen.
    Und eigentlich sehe ich mich als starke Persönlichkeit , die schon viele negative Sachen im Leben gemeistert hat.
    Persönliche Sachen, Beziehungen etc und ich bin nicht daran zugrunde gegangen .
    Wenn nur nicht dieses auf und ab wäre bei mir, hoffentlich Stabilisiert sich das auch mal irgendwann.

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    1. Hallo Lena, ja, der erste Muttertag ist schon etwas besonderes. Den vergisst man auch nicht so schnell. Ich, eine Mama! Das ist irgendwie unwahr und so schön zu gleich.
      Bei mir ist es dieses Jahr leider etwas unschön. Meine Tochter hat Magen-Darm und ich habe seit der Nacht von Freitag auf Samstag etwas wenig Schlaf und sorge mich natürlich um die kleine Maus. Aber das ist hoffentlich bald wieder vorbei, bzw. ihr geht es auch schon etwas besser. Aber wir haben es noch nicht ganz überstanden. Deswegen auch meine knappe Antwort vorerst.

      Wegen den Ängsten noch: Wenn du etwas liest, dass Depressionen und Leiden in Verbindung mit dem T beschreibt, macht es dir natürlich Angst und diese Angst nährt dann den T wiederum. Das zieht dich runter, und das ist genau der falsche Weg. Ich versuche dann sofort was Positives zu lesen, zu erleben zu erfahren. Denn unser Leben ist nun mal ein Zusammenspiel von + und -. Mal geht es uns weniger gut und dann wird es wieder Megaaaa. Nur schaffen es negative Erlebnisse schneller ins Gedächtnis, schneller in die gesamt Wahrnehmung. Weil wir es nicht anders trainiert haben. Wir nehmen positives als ein MUSS an, es ist doch selbstverständlich, dass ich was zu essen, was zu trinken, Kleidung, Kind, Mann, Familie, usw habe. Dann ist eine Grippe auf einmal das reinste Leiden ??? So und nun antworte ich mir: Nein, es ist nicht selbstverständlich, dass du ein Haus, eine glückliche Familie, Geld zum Essen, ... hast. Seitdem schätze ich es und bin viel öfters einfach zufrieden! Zufrieden mit meinem Leben, auch mit den Ecken und Kanten, wie dem T.

      LG und bis bald, versprochen. Sobald es meiner Maus besser geht, antworte ich dir auch auf die anderen Nachrichten noch.
      Anna

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  24. Ich freue mich schon jetzt auf den Tag, an dem ich sagen kann , dass es mich kaum bis überhaupt nicht stört und das Leben so ist, wie es mal war.
    Und du Gibst mir Kraft daran zu Glauben und darauf hinzu arbeiten .

    Über Kopfhörer traue ich mich wiederum garnicht mehr Musik zu hören bzw. habe es in der Anfangszeit zum schlafen bzw. einschlafen gebraucht .
    Leider ist es noch heute so, dass ich , wenn ich ins grübeln komme, relativ schlecht einschlafen kann.
    Wenn ich mich aber mit etwas anderen gedanklich gut ablenken kann, müde bin vom Tag und relativ entspannt und zufrieden bin, dann klappt das meistens so gut wie früher.
    Was ich vermeide, ist abends nachdenklich ins Bett zu gehen
    Nachdenklich mit unschönen Dingen, die mich belasten.
    Dann lese ich lieber irgendwas, bis mir die Augen zu fallen bzw ich müde werde und dann klappt das besser.

    Ich mache gelegentlich autogenes Training , aber nur Zuhause über Youtube, manchmal hilft es mir einfach nur um runter zu kommen,
    Ich merke, dass ich ganz oft sehr angespannt bin, hochgezogene Schultern, krumm sitzen usw.
    Durch das autogene training versuche ich meine Atmung zu regulieren und einfach gelegentlich etwas Ruhe in meinen Körper rein zu bringen.
    Oftmals kommt mir der Tinnitus auch leiser vor.
    Meine Tochter fordert viel ein, ein baby ist toll aber auch sehr anstrengend ;-) und durch das Training versuche ich den Stress Level runter zu fahren.
    Ansonsten habe ich mir den Cross Trainer vorgenommen und ich hatte tatsächlich schon lange mal vor, Poledance auszuprobieren , leider bis heute nie in die Tat umgesetzt.

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    1. Aber als du es erwähnt hattest, habe ich gleich mal im Internet gesucht , ich müsste allerdings ca 30 km fahren , geht noch aber trotzdem...
      Aber das finde ich echt klasse, weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ich das packe und bis man relativ gut was an der Stange hinbekommt, dauert es lange oder?
      Reicht da überhaupt einmal in der Woche Training überhaupt aus?
      Oder trainiert du nebenher noch öfters an der Stange?
      Ich bin zwar schlank und eigentlich auch sportlich, wenn ich erst mal dabei bin aber die Muskel fehlen mir dann doch dazu.
      Bis letzes Jahr, kurz vor der Entbindung, war ich auch noch im Fitness Studio.
      Wäre wahrscheinlich ratsamer das dazu zu machen , oder?
      Oder genügt die Stange und etwas Ausdauertraining?

      Ich weiß aber was du meinst, mit dem " Fallen lassen".
      Die Gefahr, nun in ein depri Loch zu fallen und schwer raus zu kommen, ist nun tatsächlich etwas größer und auch ich erwische mich in solchen Situationen , in denen ich dem Tinnitus die Schuld gebe und mir Sage: "wofür das alles, hat ja eh keinen Sinn mit dem Tinnitus " usw ..
      .es gibt wirklich viele viele schöne Dinge im leben und die will ich mir wirklich nicht vermiesen lasse.
      Ich merke aber, dass mich der Tinnitus sehr zum nachdenken anregt.
      Nicht nur, warum ich ihm bekomme usw, auch beschäftige ich mich viel damit, wie kostbar das leben ist, aber auch mit wieviel Glück/ Unglück , Schicksal usw das Leben verknüpft ist.
      Bis dato habe ich mir nicht wirklich Gedanken gemacht über meine Zukunft, mein Leben, die Tatsache dass ich gesund bin, dass ich dies und das habe und andere nicht usw.
      Nun zeigt mir meine aktuelle Lebenssituation mit der Tatsache, dass ich Tinnitus habe , dass Gesundheit/ Krankheit, Glück/ Unglück sehr nah beieinander liegen und dass man nie wissen kann, was einem im leben trifft, dass man sich nicht vorbereiten kann.
      Erst wenn einem dies und das fehlt, merkt man, wie sehr man es genossen hat und jetzt, wenn ich mir wünsche, mal für einen Moment totale gänzliche Ruhe zu haben.
      Ich hoffe, ich habe nicht zu verwirrend geschrieben.

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    2. Ach, was du verwirrst mich nicht mit deinem Schreiben :-) kann mich ja sehr gut einfühlen und finde mich in jeder Zeile wider. Also, mach dir keinen Kopf. Meistens ist es eh das Beste, man schreibt so, wie es einem gerade so im Kopf "schwirrt". :-D

      Genua das wollte ich dir mit meiner Antwort von vorher vermitteln. Wir schätzen erst dann etwas, wenn es uns fehlt. Nicht umsonst sagt man ja, wenn einen der Partner verlässt, dann merkt man erst in der Zeit danach, was man an ihm/ihr hatte. Wenn es denn ein guter Partner war :-)
      Aber dann ist es ja meist zu spät. Und so ist es eben auch mit dem T. Wir haben beide die Ruhe damals sicherlich nicht so geschätzt. Es war ja selbstverständlich alleine auf dem Klo - breites grinsen - NICHTS zu hören. Nicht mal die Stille um einen. Und nun, tja, da sitzt man und wenn man Pech hat, ist es da: ppppiiiiiiiieeeeeeflllllieeeeeepp. Klasse! Jetzt fehlt es einem. Aber so richtig erst jetzt. Jetzt wo es weg ist.
      Wieder eine Erfahrung reicher im Leben. Und zwar der, dass man vorher Kleinigkeiten um sich herum liebevoll wahrnehmen sollte. Sie schätzen, sie genießen, sie bewusst einsaugen. Denn wer weiß, irgendwann sind sie durch etwas anderes wie T weg. Puffff, über Nacht. In der nächsten Minute.

      Genau so wie du, habe ich das durch den T gelernt und weiß nun, hätte ich ihn nie bekommen, ich wäre nie zu dieser Erkenntnis gekommen. Und das ist inzwischen für mich sehr traurig sich vorzustellen. Also ist es wiederum total positiv zu wissen, dass ER mich auch was sehr wichtiges gelehrt hat, auch wenn auf eine grausame Art und Weise. Aber wir Menschen lernen eh erst dann, wenn es total-verändernd ist und nicht vorher :-)

      Zu Poledance: Ich mache es ja nun seit 2,5 Jahren. Einmal in der Woche. Am Anfang waren meine Fortschritte mäßig aber durchaus da. Ich war aber schon immer ein Couch-Potato mit ein paar Gramm zu viel auf den Rippen. Deswegen war ich über jede Kleinigkeit froh. Dann, nach einem Jahr, entschied ich mich mehr Krafttraining zu machen. Zu Hause. Übungen mit Hanteln, Gewichten, Klimmzügen, Boxsack, Fahrrad (Hometrainer), ... also alles mögliche habe ich mir inzwischen angeschafft. In einer Facebook-Gruppe gibt es immer wieder tolle Trainingspläne. Und seitdem steigere ich mich enorm und deutlich schneller. Klar, weil die Kraft in den Armen zusätzlich trainiert wird. Aber ich denke, du wirst sehr schnell Fortschritte wahrnehmen. Denn Poledance ist "von Woche zu Woche mehr können, ohne das wirklich als hartes Training wahrnehmen". Es macht soviel Spaß, man will immer mehr, höher hinaus, usw. Wenn du es kannst, probiere es. Es lohnt sich.

      Liebe Grüße
      Anna

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  25. Und auch ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann etwas entwickelt wird.
    Hattest du in dieser Richtung recherchiert?
    Physio, Massagen etc habe ich nicht angewendet, gelegentlich überkommt mich der Selbstvorwurf, nicht alles versucht zu haben :-(

    Und noch kurz zu deinem Zettel und den positiven Sachen ;-):
    Ja ich hatte heute einen schönen Tag, es gab tatsächlich lecker essen, meine Tochter war gut drauf, ich habe eine rote Rose bekommen und zum Abschluss habe ich mit meinst kleinen gebadet und der Tatort wartet ;-)
    Ja es gab viele schöne Sachen und ich bleibe dran, danke :-))
    Hab einen schönen Abend und einen entspannten Start in die Woche,
    Liebe Grüße :-D

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    1. Ich recherchiere nicht mehr. Zu viel dazu gelesen, zu viel von anderen Betroffenen gehört: Mach das ja nicht!. Akupunktur -> soll nichts bringen, Gerät in der Schweiz -> reinste Verarsche, Bücher im Netz "Wie werde ich T wieder los" -> kosten was und es steht darin tatsächlich wie hier, dass man mit dem T leben kann, wenn man entspannt ist -> also wieder eine Abzocke.
      Genau, dein schlechtes Gefühl nicht alles getan zu haben, eine Chance verpasst zu haben und die falsche Info am Anfang, innerhalb der ersten Monate könne man den T am ehesten "heilen" macht dich zum Opfer. Opfer für Abzocker. Die Ärzte lügen, wenn die einem sagen, innerhalb der ersten Monate ist eine Therapie noch sehr vielversprechend. Ein Orthopäde meinte mal zu mir: "Lassen Sie sich nicht aufschwatzen, denn der T ist ein Symptom. Der eine bekommt es schneller weg, der andere nicht, und der dritte wiederum lebt sein Leben lang damit. Und da draußen sitzen die Geier und wollen aus der Hoffnung der Menschen auch noch Geld machen." Und es ist auch so. Denn im Grunde, kannst du nicht alles probieren, dich von Therapie zu Therapie schlagen, dein Kind in dieser Zeit vernachlässigen, nur um die Chance auf Heilung nicht zu verpassen. Glaube mir, wenn es eine Heilung für dich oder mich gibt, dann werden wir ihr schon irgendwie begegnen. Versprochen!

      LG
      Anna

      PS: jetzt habe ich doch noch alles geschafft. Meine Maus schläft gerade. :-) bin stolz auf mich!

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    2. Hallo liebe Anna,

      du bist immer so lieb und antwortest mir so schnell, das finde ich total schön und freue mich jedes mal über eine Nachricht von Dir :-)
      Umso mehr habe ich ein schlechtes gewissen, dass ich es nicht eher schaffe zurück zu schreiben....

      Das tut mir leid, dass das letztes WE nicht so schön für euch war und ich hoffe, dass es deiner kleinen Maus nun wieder gut geht :-)
      So eine Magen Darm Sache ist für Erwachsene schon nicht schön, und für kleine Mäuse noch viel weniger :-(
      Ich schicke ganz viele Genesungsgrüsse :-D

      Es stimmt, dass negative Berichte, Forenbeiträge mich sehr sehr runter ziehen und ich habe es wirklich nun
      Auch gelassen, dort zu lesen.
      Den Fehler habe ich leider in der Anfangszeit gemacht und das negative aufgesogen wie ein Schwamm:-(
      Vielleicht hat das auch stark dazu beigetragen, dass es mir extrem schlecht ging...
      Du hast so Recht, negatives brennt sich seltsamerweise viel viel schneller ein und speichert sich sofort ab.
      Denn auch wenn ich mal positive Sachen gelesen habe, so haben diese Beiträge meine Psyche leider nicht so beeinflusst, wie die negativen und das positive war schnell vergessen , War weniger überzeugend usw..
      Ich versuche nun auch bei schlechten Gedanken mich umzulenken oder einfach was zu machen und Es als Training zu sehen.
      Ich arbeite dran, jeden Tag und Hoffe wirklich auf eine bessere Zeit, eine Zeit vollster Akzeptanz und eine Zeit der Unbeschwertheit.
      Wenn es diese vollkommenes zeit überhaupt wieder geben wird??
      Das wünsche ich mir so sehr, dass meine Gedanken so unbeschwert sind, wie zuvor. Ich hoffe, du weißt was ich meine.

      Vielleicht wäre es einfacher für mich, wenn es eine Sache/Krankheit wäre, die irgendwann abgeschlossen ist . Wo man irgendwann sagen kann:
      "Ach damals, als ich das und das hatte, das war eine Schwere Zeit, zum Glück ist sie überstanden..."
      Das macht es etwas schwer für mich, dieses nicht greifbare , diese Machtlosigkeit , diese Unheilbarkeit und vor allem, dass man sich selbst helfen muss, denn sonst hilft einem keiner....
      Wie Du schon sagst, es bringt nichts, den Arzt voll zu heulen und um Genesung zu betteln .
      Wenn man nicht untergehen will, hat man keine andere Wahl, als zu kämpfen !

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    3. Hallo Lena, es tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte, aber mein langes Wochenende war irgendwie voll .... viel zu voll. Und ist irgendwie auch verflogen. Also brauchst kein schlechtes Gewissen habe, auch bei mir geht es manchmal nicht früher. Das Leben ist ja dazu da zu leben :-) nicht wahr?

      Meiner kleinen Maus geht es wieder etwas besser, Gott sei Dank. Danke dir für die Genesungswünsche.

      Den Fehler am Anfang nur negatives zu lesen, macht, glaub ich, jeder. Aber was bleibt einem anderes übrig. Man kennt die "Krankheit" nicht und irgendwie stoßt man nur auf Negatives. bzw. überliest das positive. Und die Ratschläge, man gewöhne sich daran, habe ich auch verdrängt am Anfang. Wie kann man sich nur an so etwas gewöhnen? Das wollte ich mir nicht vorstellen.

      Die vollkommene Zeit der Akzeptanz gibt es, das verspreche ich dir. Das ist dann die Zeit, in der man den Ton ab und zu hört, aber es einem EGAL ist. Das ist wirklich so.

      Klar, diese Unheilbarkeit macht es vielleicht immer noch "schwer" und ab und zu habe auch ich kurz den Gedanken, wieso geht ER einfach nicht weg. Aber andererseits will ich einfach nicht fragen, jammern, suchen, hoffen, .... ich will leben. Und wenn es nun mal mit IHM sein muss. Irgendwann wirst auch du so denken.

      Verzweifle nicht, glaube an dich und dein Glück und du wirst sehen, es geht.
      Langsam, aber immer stetig voran :-)
      Fühl dich gedrückt.
      Anna

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  26. Ich habe relativ schnell die Hoffnung aufgeben , dass ich gegen den Tinnitus irgendwas machen kann, lange Zeit hatte ich überlegt, in diese Sauerstoffkammer zu gehen, hab's dann aber nicht gemacht.
    Ich glaube HBO nennt sich das.
    Mit dem osteopathen hatte ich auch geliebäugelt , es aber dann auch nicht gemacht, hab einfach nicht an die Wirkung geglaubt ..
    Genau, die Tinnitus retraining Therapien bauen ja darauf auf, dass man mit Entspannung den Tinnitus immer besser akzeptiert/ besiegt. usw.

    Vielleicht heilt Zeit wirklich die Wunden?
    Meinst du, dass man in ein paar Jahren wirklich komplett drüber weg sind?
    Diese Frage macht mir etwas Angst :-(

    Und hast du mal was von diesem Arzt gehört, der angeblich schon ganz viele Personen geheilt hat?
    Daran glaube ich auch nicht, denn sonst würden ja zig-Tausende auch geheilt werden und das ist ja leider nicht der Fall...

    Aber warum sind Tinnitus und Depressionen manchmal am Anfang eng beieinander und bei chronischen Schmerzen eher nicht?

    Fragen über Fragen...

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    1. Sauerstoff-Kammer habe ich gemacht, als privat-versicherte viel gezahlt. Gebracht hat es nichts. Osteopathe hat mich geknetet und irgendetwas gebetet - nichts geschah! Und er wollte mir eine Therapie für 150 € nahelegen. Habe ich dann abgesagt.
      Physiotherapeut hat mich 12 Wochen lang einmal in der Woche massiert. Das hat den T wenigstens für kurze Zeit gefühlt leiser gemacht, damals.

      Von einem heilenden Arzt habe ich noch nichts gelesen. Es soll wohl in Amerika was gefunden worden sein, das käme dann in ein paar Jahren nach Europa. Das habe ich mal gelesen, aber auch daran glaube ich nicht, denn ich war mal in einer Facebook T Gruppe und dort waren viele Amerikaner, die wussten komischerweise nichts davon. Viele rauchen Cannabis ... kommt für mich nicht in Frage.

      Ich denke chronische Schmerzen tun halt weh, aber das Pfeifen ist eben so nahe am Gehirn und manchmal so laut, dass man schneller durchdreht. Und dann kommt hinzu, dass keiner sich das vorstellen kann. Aber ich kenne auch Freunde, die mit chronischen Schmerzen an Depressionen erkrankt sind. Das ist immer eine Frage der Menschen-Stärke. Manche können einfach nicht damit umgehen. Das verlangt einem nun mal viel ab. ...

      Frag dich nicht zu viel, suche keine Antworten, ... oder besser, investier nicht zu viel Zeit in etwas, dass dich seelisch nur belastet.

      LG
      Anna

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  27. Ja, der Mensch ist heutzutage einfach sehr schnelllebig und schätzt die kleinen Momente nicht, schätzt nicht, dass er gesund ist und und und...
    Man nimmt so vieles für selbstverständlich und macht sich keine Gedanken über die Zukunft oder was wäre wenn ....
    Die Sache mit dem Tinnitus hat mich auf jeden Fall schon gelehrt, dass nichts sicher ist und von einer Minute auf die andere sich die Lebenssituation ändern kann.
    So wie es nun mit dem Tinnitus ist.
    Weißt du, als ich schwanger wurde, war ich so glücklich und habe mich so sehr auf mein Leben mit meiner Familie gefreut :-) und dann kam der Tinnitus !
    Ich weiß , ich sollte so nicht denken aber manchmal beneide ich die anderen Familien oder Menschen, die keinen Tinnitus haben.
    Ich denke mir manchmal, dass auch ich noch vor einigen Monaten das " gleiche " Leben geführt habe und nun das. Ist das nicht Traurig?

    Ich danke dir dafür, dass du mich etwas zuversichtlicher stimmst :-)

    Es gibt so viel Leid auf der Erde und ich bewundere die Menschen, die dennoch froh sind und glücklich sein können.
    Da möchte ich hin, dass ich nicht mehr mit dem Schicksal hader...

    Würdest du sagen, dass dein Leben nun wieder das gleiche ist, wie ohne Tinnitus oder brauchst du noch eine gewisse Zeit, um das sagen zu können ?

    Noch habe ich Angst vor der Zukunft, nicht immer , aber sie ist noch da.
    Ich frage mich, hörst das irgendwann auf diese Angst und diese Ungewissheit, ob man wirklich immer stark genug ist?
    Ach Anna, sollte ich dir langsam damit auf die Nerven gehen, dann sag das ruhig...

    Ich werde dich mit dem Poledance auf dem laufenden halten, in den Studios kann man ein probetraining, das werde ich mal machen :-)
    Aber ich bin echt gespannt darauf, das sieht echt klasse aus :-)

    So , die kleine ruft, sende dir liebe Grüße :-))


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  28. Neid ist nicht richtig, er zerfrisst deine Seele, deine gute Laune. Denn bedenke, dass es auch Familien gibt, die andere Sorgen haben, womöglich schlimmere... Also, für mich war es ja ähnlich. Ich war schwanger, hatte aber eher noch Ängste, wie z.B. pack ich das? wie ist es wohl Mama zu sein? werden wir an alles denken? klar ich freute mich auch, aber nicht nur eben. ich war schon immer ein sehr ängstlicher Mensch, einer, der sich wenig zutraut, bin es immer noch, ich zweifele schnell an mir. Und als ich endlich dachte, ach, das wird schon, kam der T. Für mich auch ein Schock, ein Fall ins tiefe Schwarz, eine Beweis dafür, dass ich nicht zu unrecht an mir zweifelte.

    Ich kann dir aber heute sagen, es ist trotzdem genau so schön, das Familienleben mit T oder ohne. Denn es ist genauso voller schöner Momente. Du musst sie nur aufsaugen und den Neid links liegen lassen. Denn der Neid verhindert ja, dass du deine schönen Augenblicke überhaupt genießen kannst.
    Mein Leben ist genau das gleiche mit T wie ohne IHN. Ich hatte ja in der Zwischenzeit ein Jahr ca. ohne den T wieder. Klar, ich will nicht leugnen, ich war mega froh. Diese Stille usw. wieder genießen zu können, morgens aufstehen, hinhören und eben NICHTS hören, das war in den ersten Tagen sehr bewegend. Ich weinte vor Glück. Und dann, nach einigen Tagen: Es war wie immer, wie es auch heute ist. Ich hatte meinen Alttag, genauso meine Sorgen, genauso meine Glücksmomente, und dachte auf einmal nicht daran, dass ich kein piepenfliepen mehr habe. Deswegen würde ich heute sagen, jetzt wo ich den T wieder habe. Es ist das gleiche Leben. Man erlebt das gleiche, man durchlebt das gleiche. Nur mit dem einen Unterschied: Der T Erinnert mich immer wieder daran, dass es sich lohnt zu kämpfen, dass es nicht einfach ist, aber ich weiß es zu schätzen, wofür ich lebe.

    Halte mich auf dem Laufenden bzgl Poledance.
    Ich freue mich, LG
    Anna

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    1. Hallo liebe Anna, schön, von dir zu hören :-)
      Deine kleine Maus Wird mit Mamas Liebe ganz schnell gesund :-)
      Ich war heute gerade mit meiner bei unserer monatlichen Krabbelgruppe und das war echt schön, hat mich gut abgelenkt und ich habe gelacht :-)
      Den T habe ich eigentlich nicht wahrgenommen Aber bei der Lautstärke der Kinder auch kein Wunder ;-)
      Wo liegt eigentlich Bad Salzuflen?
      Ich tippe mal auf den schönen Süden Von Deutschland, oder?
      Daher auch wahrscheinlich das lange Weekend ;-)

      Das was Du schreibst, gibt mir jedes Mal zu denken Und regt mich an, meine Denkweise zu überdenken Und mein Denken wieder zu kontrollieren bzw die negativen Gedanken zu stoppen.
      Denn viele meiner Sorgen sind Schon hausgemacht ,denn ich drsmatisiere oft so viel und mein denken verschwimmt mit der Realität.
      Oftmals versuche ich mich dahingehend zu bremsen, indem ich mein denken hinterfragen und mich ehrlich frage,ob es wirklich so ist, wie Ich denke...Ich hoffe, du weißt was ich meine.
      Es gibt tage, da geht es mir relativ gut Mit dem T. Aber dann überkommt mich oftmals eine Welle der negativen Gedanken und ich lasse mich zu sehr davon mitreissen....

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    2. Aber ein klein wenig bereue Ich schon dass ich beispielsweise die sauerstofftherapie nicht gemacht Habe :((
      Es ist das gefühl, nicht alles gemacht Zu haben :-(

      Du hast auch so Recht , was das Thema Neid betrifft, ich mag mich auch nicht dafür, dass ich so denke, erwische mich nur manchmal dabei.
      Ich führe mir dann vor Augen, dass es wirklich anderen viel schlechter geht und auch diese Menschen müssen mit Krankheiten den Umgang lernen und weiter leben.
      Die Höhen und tiefen !
      Jemand, der plötzlich erblindet oder von einen tag auf den anderen querschnittsgelähmt ist, muss damit zurecht kommen.
      Der Mensch muss sein komplettes Leben Neu strukturieren, muss neuen Lebensmut finden und Sachen, für die es lohnt zu leben.
      Ich bewundere diese Menschen, die so viel Stärke zeigen und immer weiter machen, sich nicht umhauen lassen und immer und immer wieder aufstehen ! Die eine unglaubliche Kraft an den Tag legen Und jeden Tag aufs neue weitermachen.
      So möchte ich auch sein!
      Sachen hinnehmen, die ich nicht ändern kann undmich total am Leben erfreuen ....An meiner tochter, an der schönen zeit mit ihr, an meiner partnerschaft, Leidenschaft und und und
      Es gibt mir Kraft, wenn du sagst, dass ich auch dort hin kommen Werde ...

      Danke für deine Worte, deine Zeit , bis bald und gute Nacht :-))

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    3. Hallo Lena,

      Ja, jedes Kind wird am schnellsten gesund, wenn es geliebt und in dieser Zeit verhätschelt wird. :-) In dieser Zeit darf Mama ruhig mehr kuscheln und sorgen, als sonst schon …

      Das hat mit der Lautstärke manchmal gar nichts zu tun. Ich habe meinen T - den ersten - z.T. im Kino noch gehört, und dafür den Film fast gar nicht! Krass, ich weiß, aber das war meine schlimmste Zeit. Kino gehen habe ich damals vorerst gestrichen, denn ich konnte wirklich keinen Zusammenhang erfassen. ich war frustriert und wütend, und das hat den T noch lauter gemacht. Das ist also durchaus subjektiv und bedeutet, dass du schon recht weit bist.

      Bad Saulgau liegt ca. 30 Minuten vom Bodensee entfernt. Aber keine Angst, ich habe das schon richtig gelesen und nicht gelacht, denn du glaubst nicht wie oft mein Autokorrektur System „korrigiert“ und ich beim Lesen später merke, was für ein Schwachsinn da steht. Ich habe für dich etwas zum Lachen: ich hatte mal eine Kundin, die hieß „Eisele“ und ich schrieb ihr eine Email, merkte erst viel später, dass in der Anrede Frau Eizelle steht. Du, das ist etwas, wofür man sich totärgert. Grrrrrrrrr… aber irgendwie auch witzig.

      Woher kommst du denn? Hattet Ihr nicht frei?

      Es freut mich, dass ich dich dazu anrege, positiv zu denken. Es macht mir unheimlich viel Freude, anderen durch diese schwere Zeit zu gehen. Du kannst dir auch solche Aufgaben suchen. Hilf anderen, das macht einen so glücklich, dass es alles negative ausblendet. Ich interessiere mich nun lieber dafür, wie ich irgendjemanden helfen kann, ehrenamtlich, durch Spenden, ich pflege meine Oma, … Das macht mir bewusst, dass ich gebraucht werde. Natürlich auch von meiner Familie. Und das macht dich stark. Denn du wirst gebraucht, du kannst helfen, du kannst etwas bewegen. Der T hält dich davon SICHER nicht ab. Glaube mir. Ich tue es - ich glaube an dich.

      LG
      Anna

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  29. Ich wundere mich immer wieder über meine Kreativität und frage mich :" wie komme ich auf Bad Salzuflen?"
    Das war wirklich nicht mit Absicht!
    Als ich eben noch mal Über das geschriebene nachgedacht habe,ist es mir plötzlich in den Sinn gekommen , peinlich .
    Aber vielleicht hast du sogar etwas darüber geschmunzelt, wenn du es schon gelesen Hast :-)

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    1. Liebe Lena, vielleicht sollten wir bei einem anderen Blog-Eintrag weiterschreiben, denn ich merke eben, ich muss schon ganz schön weit nach unten scrollen :-) Ich finde es selber klasse, was hier entstanden ist - eine unglaublich schön Unterhaltung, ja eine virtuelle Freundschaft. Trotzdem sollten keine Posts untergehen und das wäre furchtbar, wenn ich etwas überlese. Also am besten meinen letzten Beitrag wieder kommentieren und da weitermachen. Ich würde mich sehr freuen. Ich werde außerdem versuchen nun hier öfters zu bloggen. Aus meinem Leben mit dem T :-)

      Ganz liebe und sonnige Grüße
      Anna (mit Muskelkater vom Poledance gestern)

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  30. Habe nun bei deinem aktuellsten Beitrag meinen Kommentar hinterlassen,liebe Grüsse

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    1. Normalerweise bekomme ich immer eine Kopie meines Berichtes an dich Aber diesmal irgendwie nicht,daher habe ich das nur geschrieben , soll nicht drängeln wirken,liebe grüsse

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