Freitag, 28. März 2014

Damit leben

Ich lese in letzter Zeit öfters den Vorwurf: "Tinnitus bilde man sich ein ..." Ja, leider ist es so, dass wenn man es nicht kennt, man es auch nicht verstehen kann. Das erwarte ich auch von niemanden. Nicht mein Mann, nicht meine Freunde, niemand, der es nicht hat oder hatte wird es je verstehen. Aber dieser Vorwurf stimmt so leider auch nicht. So einfach ist es dann doch nicht.

Ja, ICH kann inzwischen gut damit leben. Aber ich lese von vielen, die daran verzweifeln, Ängste haben, nicht schlafen können, Rat suchen, nach Hilfe schreien, ... und ich kann sie verstehen. Denn wenn man sich von diesem Pfeifen nicht losreißt, hin zum Leben, dann kann es einen in den Wahn treiben. Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde dieses ppppppppppiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeepppppppppp, pppppppppppfffffffffffffffffffff, ...

Ich treibe inzwischen mindestens 5 mal die Woche Sport: Joggen, Poledance, Kraftübungen, ... alles mögliche, damit ich meinen Körper stärke und mich ablenke. Ablenken mit Disziplin, mit neuen Zielen im Leben, mit neuen Herausforderungen, mit Aufgaben, ... und das hilft mir ungemein. Ich bin hin und wieder müde und lustlos, ja, aber dann sage ich mir: "Steh auf, mach das, DU hast Ziele!" Und ich stehe auf. Denn da liegen und diesem Pfeifen zuhören. Nein, das mag ich nicht. Denn dann würde ich Angst bekommen, nicht schlafen können und nach Hilfe schreien.

Wir bilden uns das nicht ein.

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