Freitag, 28. März 2014

Damit leben

Ich lese in letzter Zeit öfters den Vorwurf: "Tinnitus bilde man sich ein ..." Ja, leider ist es so, dass wenn man es nicht kennt, man es auch nicht verstehen kann. Das erwarte ich auch von niemanden. Nicht mein Mann, nicht meine Freunde, niemand, der es nicht hat oder hatte wird es je verstehen. Aber dieser Vorwurf stimmt so leider auch nicht. So einfach ist es dann doch nicht.

Ja, ICH kann inzwischen gut damit leben. Aber ich lese von vielen, die daran verzweifeln, Ängste haben, nicht schlafen können, Rat suchen, nach Hilfe schreien, ... und ich kann sie verstehen. Denn wenn man sich von diesem Pfeifen nicht losreißt, hin zum Leben, dann kann es einen in den Wahn treiben. Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde dieses ppppppppppiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeepppppppppp, pppppppppppfffffffffffffffffffff, ...

Ich treibe inzwischen mindestens 5 mal die Woche Sport: Joggen, Poledance, Kraftübungen, ... alles mögliche, damit ich meinen Körper stärke und mich ablenke. Ablenken mit Disziplin, mit neuen Zielen im Leben, mit neuen Herausforderungen, mit Aufgaben, ... und das hilft mir ungemein. Ich bin hin und wieder müde und lustlos, ja, aber dann sage ich mir: "Steh auf, mach das, DU hast Ziele!" Und ich stehe auf. Denn da liegen und diesem Pfeifen zuhören. Nein, das mag ich nicht. Denn dann würde ich Angst bekommen, nicht schlafen können und nach Hilfe schreien.

Wir bilden uns das nicht ein.

Freitag, 21. März 2014

Die Zeit fliegt

Ich habe diesen Blog nicht vergessen. Nein, wirklich nicht. Ich denke eigentlich täglich daran. Und dann finde ich es sehr schade, dass ich kaum die Zeit finde hier mal ein paar Zeilen zu schreiben. Über mich, meine Situation, wie es mir geht, ...

Doch dann kommt der Tag - wie heute - an dem ich mich einfach dazu zwinge. Nicht, weil es mir kaum Spaß macht, nein, weil ich dafür eben ein paar Sachen zur Seite schieben muss.

Mir geht es gut. Unglaublich wie gut es mir geht. Ich kann es selbst manchmal nicht fassen. ich könnte die Erde umarmen. Meine Woche ist voll. Voll mit Sport. Meistens habe ich 2 mal in der Woche Poledance, 3 mal in der Woche jogge ich und diese Woche war ich dann auch noch gestern schwimmen. Ein paar Bahnen und dann entspannen, von den Düsen massieren lassen, ... es sich einfach gut gehen lassen. Das tat dann nicht nur meinen Muskeln gut - die sind von dem ganzen Sport schon ganz schön müde. Meine Akkus waren nach diesem Ausflug voll. Das brauche ich momentan sehr.

Das Pfeifen nehme ich eigentlich gar nicht mehr wahr. Ich muss sagen, es sind nur noch wenige Momente am Tag, an dem ich bewusst hinhöre und es dann auch richtig wahrnehme. Ich habe es "vergessen". Vergessen sind die Ängste. Vergessen ist die Panik vor diesem Pfeifen, das mir manchmal die Luft abschnürte. Vergessen die Gedanken, dass ich nie wieder die absolute Ruhe genießen werden kann. Es ist zwar immer noch so. Ich habe nicht diese absolute Stille. Dieses Nichts. Ruhe.

Aber es ist mir egal. Der Tag bietet mir so viele schöne Momente, dass es okay ist. Und abends falle ich dann müde ins Bett und schlafe gleich ein. Ja, sofort beinahe. Und in meinen Träumen, da ist es still.

Absolut ruhig.

Montag, 10. März 2014

alles ist gut

Letze Woche - besonders gegen Ende - war wie immer viel zu kurz. Zack, und schon war der Tag rum. Ich wundere mich selbst, wie schnell es momentan geht.

Am Donnerstag war ich bei meinem HNO. Er meint, es sei aus seiner Sicht alles gut. Ich höre nun rechts zu 92% und links zu 90%. Vor den beiden OPs war es rechts 38% und links etwas 60%. Eine deutliche Steigerung also. Das kann ich auch so aus meiner Erfahrung aus dem Alttag bestätigen. Nur was ist nun mit dem Tinnitus? Der bleibt. Vorerst zumindest. Der HNO meint, er schaue sich das Ganze gerne im Mai diesen Jahres an. Bis dahin sind die 3 Monate nach der OP vorbei und kann mehr sagen. Nur was? "Ja, Der Tinnitus bleibt für immer." Oder "Wir operieren noch einmal." ???

Ich bin ratlos. Aber mehr kann man mir momentan wohl nicht sagen. Ich muss zufrieden sein. Aber ich habe auch momentan nicht die Zeit darüber nachzudenken, ob ich es auch bin.

Ich widme mich voll und ganz dem Sport - 5 mal in der Woche - und meiner Arbeit und meiner Zukunft und meinem Fasten und ... natürlich meinem glücklichen Familienleben. Meine Veränderung und meine Motivation wirken sich auch positiv darauf aus. Ich bin einfach irgendwie erfüllt. Glücklich.

Klar, auch manchmal etwas gestresst. Momentan zumindest. Aber ich denke, ich reagiere nicht mehr so wie früher. Mache keine Panik und versuche nicht alles sofort zu erledigen.

Und das Pfeifen? Nun ja, es ist ein Teil von mir. Ich komme jetzt klar damit. Jetzt. Was morgen ist, weiß ich nicht. Aber ich hoffe immer noch, dass es geht. Denn ich vermisse die Stille.

Mittwoch, 5. März 2014

Termin HNO

Morgen habe ich meinen nächsten Termin beim HNO. Ich erhoffe mir viel davon. Vielleicht tut sich dann doch noch etwas? Ich weiß es nicht, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Mir geht es ja soweit ganz gut. Aber so richtig mal wieder Stille erleben, das wäre echt schön. Nachts, wenn meine Kleine nicht schlafen kann und man sie trösten muss, dann ist es leider doch so: Sie schläft irgendwann wieder ein und ich höre dem Pfeifen zu. Lange. Sehr lange. Bis ich dann auch erschöpft einschlafe. Das einzig Überraschende ist, dass ich morgens trotzdem nicht müde bin. Obwohl ich deutlich weniger schlafe als früher. Früher liebte ich es am Wochenende lange auszuschlafen. Oder war während der Woche einfach nur todmüde. Nun ist es überhaupt nicht der Fall. Ich bin fiter, disziplinierter, ... motivierter. Diese Veränderung an mir möchte ich nicht mehr missen.

Aber ich denke dabei hilft mir der Sport und meine Ernährung sowie meine FitLine-Einnahme. Der Tinnitus ist eher der Auslöser für diese Umstellung. Aber nicht die Wirkung.

Dass das Pfeifen manchmal übergeht auf das rechte Ohr, ist leider auch noch immer der Fall. Es kommt und geht. Warum? Keine Ahnung.

Heute geht auch noch das Fasten bei mir los. Ich verzichte auf tierische Produkte und Süßes sowie Alkohol. Mal sehen, wie sich das auf mich auswirken wird.

Ich bleibe dran. Am Kampf gegen es.

Sonntag, 2. März 2014

Pfeifen überall

Seit dem Wochenende pfeift es bei mir auch im rechten Ohr. Ich empfinde das jetzt nicht als all zu schlimm. Es verwirrt mich nur manchmal. Das Pfeifen rechts geht auch nach einer Weile wieder. Aber warum das so ist, weiß ich nicht. Überhaupt lese ich will über Tinnitus, von anderen Betroffenen, von Fachseiten, von diversen Heilmethoden, ... Es fasziniert mich wie unterschiedlich die Informationen sind. Wie unterschiedlich die Betroffenen reagieren. Manche können damit ganz gut leben, so wie ich jetzt inzwischen, und manche schreiben, dass sie überhaupt nicht damit klar kommen, dass Alkohol und Depressionen ihr Leben bestimmen, ... Das macht mir dann Angst. Immerhin schreiben auch viele von ihnen, dass sie nun Jahre mit dem Tinnitus "leben" - 10, 15, 20 Jahre. Da frag ich mich schon hin und wieder kurz: Und ich? Was mach ich denn, wenn ich es Jahre lang ertragen muss? Werde ich auch krank? Phhhhuuuu. Das darf einfach nicht passieren. Ich werde weiterhin lesen, suchen, forschen, ... damit ich das Pfeifen los werde. Und wenn nicht, so suche ich nach Möglichkeiten, um damit weiterhin so gut auszukommen, wie es jetzt der Fall ist.


Mit hilf auf jeden Fall der Sport. Ich trinke am Wochenende keinen bis nur ein wenig Alkohol, aber nicht als "Betäubung", sondern nur mit Freunden beim Weggehen.

Meine Ernährung habe ich umgestellt: Ich frühstücke gesund - Müsli - esse reichlich zu Mittag - was früher oft ausgelassen wurde - und mein Vesper zu Abend ist Wasa mit Wurst und Käse und Gemüse. Auf Süßigkeiten verzichte ich weitgehend. Nur am Wochenende gönne ich mir ein wenig davon.

Und am Aschermittwoch werde ich auch fasten, wie die letzten Jahre. Mal sehen, ob das mein Wohlempfinden noch steigert.

Auch schlafe ich seit Tagen deutlich besser. Schlaftabletten sind passé. Ich schlafe von alleine ein und wache maximal einmal in der Nacht auf. Endlich.