Freitag, 7. Februar 2014

Tag 10

Gestern war es okay. Ich konnte mich immer wieder beschäftigen. Haushalt. Etwas schreiben. Etwas lesen. Wieder Haushalt. Gedanken sortieren. An Arbeit denken. An Kunden. Ziele stecken. Immer wieder aufstehen und etwas machen. Das klappt soweit. Die Anrufe meiner Kunden und meiner Partner motivieren mich immer wieder aus Neue. Ich werde gebraucht. Und ich kann die Leistung bringen. Ich muss es nur wollen. Und dann hat "es" nicht so viel Macht über mich. Und das darf "es" auf keinen Fall schaffen.

Meine Mutter macht sich Sorgen. Ich soll Freunde besuchen gehen. Mich ablenken. Mit schönen Dingen. Aber ich empfinde keine Freude auf etwas. Essen gehen? Freundin treffen. Bummeln. Nein, das interessiert mich überhaupt nicht. Soll ich meinen Freunden mein Herz ausheulen? Denn dazu ist mir ständig zu Mute. Welche Angst ich habe. Mein leerer Blick verrät wahrscheinlich so schon viel. Und dann? Sollen sie Mitleid mit mir haben? Mich verstehen? Mich aufmuntern? Ich erwarte das nicht. Denn ich weiß, dass es nur schwer zu verstehen ist. "Es wird doch alles gut." Das höre ich täglich. Und täglich glaube ich weniger daran.

Ich denke daran mit malen wieder anzufangen. Oder fotografieren. Ich suche die Einsamkeit. Das stimmt. Aber das hilft mir ein wenig. Ich möchte auf diese Weise erfahren, warum? Oder wie?
Aber ich suche auch täglich Aufgaben aus dem normalen Leben. Die ist wichtig. Ich will nicht den Faden zur Realität verlieren. Ich will nicht verrückt werden.

Ich bin immerhin Mutter. Und Frau. Und ich spüre die Liebe der beiden. Deutlich. Ich will, dass sie stolz auf mich sind. Sie sollen erkennen, dass ich nicht aufgebe. Dass ich nur Zeit brauche.

Heute Nacht habe ich besser geschlafen. Etwas. Ich versuchte es den ersten Tag mit einer Schlaftablette. Ich sehe sonst keinen Ausweg mehr. Ich muss unbedingt schlafen. Das ist der einzige Gedanke, der in meinem Kopf kreist. Die Beruhigungstropfen meide ich. Noch.
Doch die Tablette hat mir zumindest 3 Stunden Schlaf gegönnt. Dann ist meine Tochter aufgewacht. Sie konnte nicht schlafen. Etwas quälte sie. Ich vielleicht? Sie lag mit mir im Bett und ich schaute sie lange an. Bis sie einschlief. Ich nicht. Ich blieb wach. Aber ich bin heute "motivierter". Denn ich war heute Nacht Mama und für meine Kleine da.

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